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Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2023/24

 
Vorlesung: Energie: Industrieprodukt – Konsumgut – Mythos der Moderne. Eine Weltgeschichte. 040012

Von der Energiewende bis zum russischen Erdgas – die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit zeigen, wie vielschichtig Energiefragen in modernen Gesellschaften sind. Die Vorlesung nimmt diese aktuelle Situation zum Ausgangspunkt für einen breit angelegten Überblick, der deutsche, europäische und globale Perspektiven verbindet. Das Themenspektrum reicht von vormodernen Energiewelten über die Genese und Entwicklung fossiler systemischer Energieregime seit dem 19. Jahrhundert bis zum Aufschwung regenerativer Stromproduktion. Die Vorlesung diskutiert, wie sich Energie in gängige Narrative der modernen Geschichte integrieren lassen und fragt zugleich nach den Möglichkeiten und Grenzen historischer Expertise für die Tagespolitik.

 
Hauptseminar: Die Energie der Moderne. Wege zu einer zeitgemäßen Geschichte. 040169

Dieses Hauptseminar diskutiert Schlüsselthemen, Methoden und Quellen einer Energiegeschichte der Moderne. Es betrachtet Deutschland im Kontext westlicher Industrieländer sowie im globalen Rahmen. Das Seminarprogramm lehnt sich teilweise an die thematisch verwandte Vorlesung an, weshalb die parallele Teilnahme empfohlen wird. Für Studierende, die an der Vorlesung nicht teilnehmen können, gibt es konzise Zusammenfassungen als Video.

 
Hauptseminar: Umweltgeschichte der alten Bundesrepublik. 040170

Dieses Hauptseminar bietet eine breit angelegte Einführung in zentrale Themen der bundesdeutschen Umweltgeschichte. Es schlägt den Bogen von den Wirtschaftswunderjahren bis zur Zeit der Wiedervereinigung und diskutiert bundesdeutsche Entwicklungen im internationalen Kontext. Zentrale Themen sind die ökologischen Dimensionen des Konsumrauschs der 1950er und 1960er Jahre, die gegenwärtig als Anthropozän oder „Große Beschleunigung“ diskutiert werden, aber auch die Formierung neuer sozialer Bewegungen und die Genese der modernen Umweltpolitik. Es geht damit zugleich um die Entstehung von institutionellen Strukturen und Gedankenwelten, die der deutschen Umweltdebatte bis heute zugrunde liegen.

 
Übung: Mahlzeit! Geschichte(n) der Ernährung in der globalen Moderne. 040122

Der Plural im Titel ist Programm. In der Geschichte der Ernährung geht es um Bauern und andere landwirtschaftliche Produzenten, um Großkonzerne und staatliche Akteure und nicht zuletzt um Macht und Ohnmacht des Konsumenten. Zugleich haben Tier- und Pflanzenarten ihre Eigenlogiken, die sich dem Wünschen und Wollen der Menschen widersetzen, und für die großtechnischen Systeme der modernen Agrar- und Lebensmittelindustrie gilt das erst recht. Die Veranstaltung diskutiert damit nicht nur unterschiedliche Perspektiven und Erzählungen rund um das Leitthema, sondern auch die Frage, wie eine vielschichtige Geschichte mit mehr als einem Wertehorizont aussehen kann.