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Aktuelle Lehrveranstaltungen

Im Sommersemester 2024 bietet der Lehrstuhl für Technik- und Umweltgeschichte folgende Lehrveranstaltungen an:

Vorlesung: Umweltbewegt! Eine Geschichte des ökologischen Protests. 040013

Ohne ökologische Bewegungen sähe unsere Welt anders aus. Sie forderten Veränderungen von staatlichen Autoritäten, Konzernen und Mitbürgern, sie warben um Mitglieder und öffentliche Aufmerksamkeit, und manchmal gingen sie anderen Menschen auch gehörig auf die Nerven. Ganz nebenbei schrieben sie auch ihre eigene Geschichte. All das macht soziale Bewegungen zu einem Schlüsselthema der Umweltgeschichte – und zu einer Herausforderung für die historische Forschung, denn diese muss diese Geschichte ohne archimedischen Punkt und methodische Königswege auf wissenschaftlich korrekte und politisch verantwortbare Weise erzählen. Die Vorlesung bietet einen breiten thematischen Überblick über Proteste und Bewegungen vom späten 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Ein besonderer Schwerpunkt liegt darauf, deutsche Erfahrungen im globalen Zusammenhang zu diskutieren.

Dienstag 10:00-12:00 Uhr
Erste Sitzung: 16. April 2024
HGA 30
Prof. Dr. Frank Uekötter

Hauptseminar: Die Grünen. Eine deutsche Geschichte. 040173

Seit 45 Jahren gibt es in der Bundesrepublik eine grüne Partei. Aber wie schreibt man deren Geschichte? Eine mögliche Erzählung handelt von den großen Idealen der Anfangsjahre, die danach scheibchenweise aufgegeben wurden. Eine Gegenerzählung präsentiert die Grünen als Musterfall für die Lernfähigkeit der bundesdeutschen Politik: von wilden Forderungen und wilden Frisuren zu einem Eckpfeiler unserer Demokratie. Es ist offenkundig, dass die Grünen mit ihren Forderungen und ihrem Verhaltensstil die Bundesrepublik verändert haben – und das über die Politik hinaus. Das Hauptseminar versucht sich an einem Überblick über eine ziemlich bunte Geschichte, die zugleich eine Mikrogeschichte der Bundesrepublik ist.

Montag 12:00-14:00 Uhr
Erste Sitzung: 15. April 2024
GA 5/29
Prof. Dr. Frank Uekötter

Hauptseminar: Der andere Strukturwandel. Westfalen als Agrarland seit dem späten 19. Jahrhundert. 040167

Im späten 19. Jahrhundert war Westfalen jenseits des Ruhrkohlenbezirks noch ein weithin agrarisch geprägtes Land. Inzwischen sind Landwirte eine kleine Minderheit, deren Unzufriedenheit in den jüngsten Bauernprotesten offenkundig wurde. Das Hauptseminar schlägt den Bogen vom Kaiserreich bis in die Gegenwart und diskutiert den umfassenden Wandel von Produktionsmethoden, sozialen Beziehungen, Geschlechterrollen und ökologischen Folgen. Westfalen wird dabei als ein geographischer Raum betrachtet, dessen Agrargeschichte in mehrfacher Hinsicht von nationalen und europäischen Akteuren geprägt wurde. Es geht um einen Wirtschaftszweig und um Lebenswelten, um Subventionen und andere politische Konfliktfelder und nicht zuletzt um das, was hinter der bunten Warenwelt im Supermarkt steckt. Man lernt eine Menge über ein Land und seine Bewohner, wenn man sich mit Nahrungsmitteln beschäftigt.

Donnerstag 10:00-12:00 Uhr
Erste Sitzung: 11. April 2024
GA 5/29
Prof. Dr. Frank Uekötter

Kolloquium: Die Geschichte von COVID-19 (Erster Entwurf). 040243

Vier Jahre sind vergangen, seit die Welt in den Lockdown ging. Inzwischen ist deutlich, dass die Pandemie zentrale Problemfelder der zeithistorischen Forschung tangierte: Vernetzung der Weltwirtschaft, Autorität der Wissenschaft, Kommunikation in Zeiten der sozialen Medien, Möglichkeiten und Grenzen des Wohlfahrtsstaats. Viele der Fragen, die Wissenschaftler in den vergangenen Jahren diskutiert haben, erscheinen in neuem Licht, und es gibt auch ein paar neue Fragen. Höchste Zeit also für ein Kolloquium, das gleichzeitig in zwei Richtungen fragt. Es geht um Ursachen, Verlauf und Folgen der Pandemie und um die Konsequenzen für die wissenschaftliche Forschung. Was können wir aus den vergangenen vier Jahren lernen, um etwas besser durch die nächste Krise zu kommen?
Die Veranstaltung ist offen für WissenschaftlerInnen und Studierender aller Fächer.

Donnerstag 16:00-18:00 Uhr
Erste Sitzung: 11. April 2024
GA 04/149
Prof. Dr. Frank Uekötter

Übung (ÜMT): Moderne Geschichte erzählen. Eine praxisorientierte Übung. 040118

Das Schreiben gehört zum Beruf des Historikers. Aber wie schreibt man Texte, die man mit Genuss liest, die sich im Gedächtnis festkrallen – und wie vereinbart man das mit den Geboten der Wissenschaftlichkeit? Diese Übung diskutiert gutes Schreiben in der Geschichtswissenschaft mit dem Ziel, Studierende beim Verfassen von attraktiven Texten zu unterstützen. Sie versteht sich als methodisches offenes, praxisorientiertes Forum für alle, denen ein guter (Schreib-)Stil am Herzen liegt und die über die einschlägigen Fragen ergebnisoffen diskutieren möchten.
TeilnehmerInnen sollten das Integrierte Proseminar (IPS) erfolgreich absolviert haben und mit dem Schreiben einer wissenschaftlichen Hausarbeit vertraut sein.

Dienstag 16:00-18:00 Uhr
Erste Sitzung: 16. April 2024
GABF 04/356
Prof. Dr. Frank Uekötter